Dr. Christian Ehler MdEP
In Brandenburg

In Brandenburg

Wir für Brandenburg

Wir für Brandenburg

Ich vertrete seit dem Jahr 2004 das Land Brandenburg im Europäischen Parlament und bin dafür verantwortlich, dass die Interessen der Brandenburger Bürgerinnen und Bürger in Europa wahrgenommen werden. Mit meiner Arbeit versuche ich auf der einen Seite, unser Bundesland innerhalb der EU zu stärken, zum Beispiel durch die Förderung der Infrastruktur und Forschung mit Fördermitteln der EU und bin Ansprechpartner für Wirtschaft und Industrie. Auf der anderen Seite möchte ich auch ein Stück Europa nach Brandenburg bringen, beispielsweise durch das Erasmus-Programm.

Mir ist es wichtig dafür zu sorgen, dass die Europäische Idee, gerade in Zeiten von Desinformation und Fake News, richtig verstanden und die Arbeit der EU verständlich erklärt wird. Unser Bundesland steht im Zuge der Globalisierung vor vielen Aufgaben und Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen. Die Europäische Union unterstützt uns dabei, damit es ein starkes Brandenburg in Europa gibt.

Der mit dem demographischen Wandel und der Energiewende einhergehende Strukturwandel wird eine der großen zukünftigen Herausforderungen Brandenburgs darstellen. Doch Brandenburg muss sie nicht auf sich allein gestellt bewältigen.

Bereits seit Anfang der 1990er Jahre werden die EU-Fonds genutzt, um Projekte in den Bereichen Wirtschaft, Forschung, Innovation, Land- und Forstwirtschaft, Umwelt- und Naturschutz, der städtischen und ländlichen Entwicklung sowie im sozialen Bereich zu finanzieren. Die Förderung ist in Perioden eingeteilt und richtet sich zeitlich nach der Haushaltsplanung der Europäischen Union. In der Förderperiode 2021–2027 stehen aus den Strukturfonds (EFRE, JTF und ESF+) etwa 2,03 Milliarden Euro zur Verfügung. Der ELER zählt ab 2023 nicht mehr zu den EU-Strukturfonds. In der (verkürzten) Förderperiode des ELER 2023–2027 erhält Brandenburg 715 Millionen Euro.

EU-Fonds/EU-Förderprogramme Förderperiode 2021/23–2027
EFRE 846 Millionen Euro
ESF+ 397 Millionen Euro
ELER 715 Millionen Euro
JTF 786 Millionen Euro
INTERREG 213 Millionen Euro
gesamt 2.957 Millionen Euro


Mit der sogenannten LEADER-Säule des Fonds für Förderung des ländlichen Raums unterstützt und bewegt die EU ganz gezielt die Entwicklung der ländlich geprägten Regionen in Brandenburg und setzt auf die Verbesserung bzw. Sicherung der Lebensperspektive aller dort lebenden Altersgruppen.

So ist beispielsweise in der Region Elbe-Elster mit dem Projekt „Telepräsenzlernen in ländlichen Regionen“ ein innovativer Weg in der Gestaltung der Bildung auf dem Land gefördert worden: In dem - in dieser Form bundesweit bislang einmaligen - Modellvorhaben wurden an 13 Grundschulen, ergänzend zu bestehenden Angeboten, neue Formen des Lernens und Lehrens mit unterstützender Technik (Tablets, Smartboards u.a.) sowie interaktiver Managementsysteme für Lernen und Telepräsenz eingeführt.

Im Landkreis Oberhavel wurde ein touristisches Informations- und Leitsystem installiert, welches Oberhavel als Bestandteil der Tourismusregion „Ruppiner Seenland“ in der Vielfalt der Angebote, seiner Naturausstattung und der thematischen Fülle gerecht wird.

In Malchow im Landkreis Uckermark ist es wiederum mit LEADER-Mitteln gelungen, historische Strukturen wiederzubeleben und in das dörfliche Leben einzubinden. Die 700 Jahre alte, ortsbildprägende Feldsteinkirche wurde durch umfangreiche Sanierungsarbeiten erhalten und als Veranstaltungsort (u.a. Internationaler Malchower Musikpreis) und „Musikkirche" ausgebaut.

Die Idee und das Konzept des LEADER-Projekts „sorbisch modern“ sind so einfach wie besonders: Modedesign-Studierende entwickeln eine moderne Kollektion aus der jahrhundertealten Trachtentradition der ethnischen Minderheit der Sorben/Wenden in der Lausitz. Dabei beschäftigen sie sich auch mit ihrer Geschichte, ihrer Kultur und ihrem Alltag in Deutschland. Das Projekt „sorbisch modern“ konnte auch wirtschaftliche Impulse setzen. Erste Schritte in diese Richtung sind mit der Gründung eines Modestudios einer jungen Designerin in der Lausitz bereits gemacht.

Ein anderer Bereich, in dem ich aktiv bin und von dem Brandenburg enorm profitieren kann, ist die Unterstützung der Kultur- und Kreativindustrie. Neben dem Standort Potsdam-Babelsberg als Leuchtturm der Kreativbranche in Brandenburg gibt es noch viele weitere Unternehmen, Initiativen und Menschen, die in diesem Feld aktiv sind und die wir unterstützen wollen. Zum einen ist die EU sehr hilfreich bei der Vernetzung einzelner Branchen und Unternehmen innerhalb Europas. Gerade in der Kultur- und Kreativwirtschaft, die momentan eine große Entwicklung erlebt, ist der Austausch mit europäischen Partnern von immer größerer Wichtigkeit, um im innereuropäischen Austausch voneinander zu lernen und mit gebündelten Ressourcen gemeinsame (Forschungs-)Projekte zu verwirklichen. Zum anderen kann die EU im Rahmen des Horizont-Europa-Programms mit finanziellen Mitteln helfen und die bestehenden Strukturen und Unternehmen fördern. Damit diese Unterstützung nach Brandenburg kommt und hier spürbar unsere Kultur und Kreativwirtschaft stärkt, setze ich mich für die Brandenburger Interessen ein.

Ein weiterer Punkt, von dem vor allem die jungen Brandenburger profitieren, ist wie bereits erwähnt, das EU-Erasmus-Programm. Brandenburger Studenten können ihr Auslandssemester an Universitäten, die über ganz Europa verteilt sind, absolvieren und werden dabei finanziell von der EU unterstützt. Die Teilnehmer können ihre Fremdsprachenkenntnisse erweitern, neue Einblicke in ihr Studium gewinnen und internationale Freundschaften pflegen. Durch den von der EU geförderten innereuropäischen Studentenaustausch wächst das Vertrauen in Europa und schafft ein besseres Bewusstsein und Verständnis für die kulturelle Diversität unseres Kontinents.  Vorteilhaft für Studenten, Europa und Brandenburg.

Die Europäische Union sorgt außerdem mit dem Horizont-Programm dafür, dass die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der Brandenburger Wirtschaft weiterhin wächst und Brandenburg als Forschungsstandort internationale Beachtung findet. Als Berichterstatter für das Programm pflege ich einen intensiven Austausch mit Vertretern der Brandenburger Industrie, Innovationswirtschaft und Forschung. Von Horizont Europa profitiert Brandenburg sehr, so vernetzen sich zunehmend die Brandenburger Universitäten mit akademischen Einrichtungen, die über ganz Europa verteilt sind, nehmen an innereuropäischen Forschungsprojekten teil oder sind selber Gastgeber. Auch die Brandenburger Industrie wird durch Horizont Europa gefördert und hat das realistische Potenzial zukünftig in Kooperation mit der Forschung und Kreativwirtschaft eines der EU-Ballungs- und Innovationszentren zu werden.

Sie sehen also, Europa hat für unser schönes Bundesland viel zu bieten. Viel mehr als ich hier darstellen kann. Dennoch hoffe ich, Ihnen einen kleinen Einblick in meine Arbeit und das europäische Engagement gegeben zu haben.