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Praktikumsbericht: Adrian von der Hagen

Anfang Mai, Sitzungswoche in Brüssel. Überall jagen Menschen durch die Gänge. Assistenten, die Arme bis ans Limit gefüllt mit Papierstapeln, Abgeordnete, meist dicht gefolgt von ihrer Entourage und immer wieder Kommissionsbeamte, verfolgt von Journalisten und Mitarbeitern. Kameras an jeder Ecke. Überall werden Interviews geführt. Dazwischen ziehen, ein paar Gänge langsamer, die Besuchergruppen ihre Kreise. Und inmitten dieser pulsierenden Masse: Ich – angekommen im Europäischen Parlament.

Ich hatte mich schon sehr auf eine spannende, erlebnisreiche Zeit in Brüssel und im Büro von Dr. Christian Ehler gefreut und meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Nach einer schnellen Einführung durch das Büro-Team ging es für mich direkt los. Die erste Sitzung des Security and Defence Committee mit dem Führungspersonal von Europol zum Thema „Grenzsicherung in Zeiten von Massenmigration“ zeigte mir, welche Aufgaben mich in den nächsten Monaten unter anderem erwarten würden: Die Bearbeitung hochaktueller Themen, die Berichterstattung an das Büro über die Ausschussarbeit sowie permanent abrufbereit für spontane Aufgaben zu sein.

Dazu kamen jede Menge anderer Aufgaben und man arbeitet thematisch in einer Vielseitigkeit, wie ich es davor nicht erwartet hätte. Da Herr Dr. Ehler sich in diversen Bereichen engagiert, ist das Spektrum der zu bearbeitenden Themen sehr groß. Von Handelskrieg zwischen USA und Europa über die Zukunft der europäischen Verteidigungspolitik bis hin zu Artificial Intelligence und die Rolle der Cultural and Creative Industries für die Europäische Union ist alles dabei.

Im Büro arbeitet man als Praktikant einem Assistenten zu, der für einen Teil der Themengebiete zuständig ist. In meinem Fall war das Freya mit dem Schwerpunkt auf Security and Defence, Terrorism, Cultural and Creative Industries sowie die Zusammenarbeit mit der amerikanischen Botschaft. Die Zusammenarbeit macht wirklich Spaß und die Atmosphäre im Büro ist super.

Besonders spannend war für mich der sog. Praktikantentag, an dem man Herrn Dr. Ehler über den ganzen Tag zu jedem Meeting begleitet und die Vorbereitung übernimmt. Es wurden Zeile für Zeile Gesetztestexte mit Verhandlungspartnern diskutiert, neue Reformen geplant und bevorstehende unterstützt und man bekommt einen sehr guten Einblick in die Arbeit eines Abgeordneten des Europäischen Parlaments.

Ein Praktikum im Europäischen Parlament kann ich jedem nur empfehlen. Einmal aus inhaltlichen Gründen. Durch die Bearbeitung dieser großen Palette an unterschiedlichsten Themen lernt man zum einen inhaltlich extrem viel Neues und bekommt über sehr spezialisierte Sachthemen einen exzellenten Überblick. Zum anderen sieht man die Funktionsweise und Relevanz der Europäischen Institutionen in einem neuen Licht. Denn was nach drei Monaten Praktikum in Brüssel auffällt, ist, dass Europa vor einem Scheideweg steht. Überall erstarken die Nationalisten in den Mitgliedsstaaten, die eine Stärkung der europäischen Idee ablehnen. Die Europawahl 2019 wird voraussichtlich das Gesicht des Europäischen Parlaments nachhaltig verändern und es liegt an uns, dies zu verhindern. Während der Zeit in Brüssel erkennt man, dass der europäische Gedanke funktioniert und für alle Beteiligten von Vorteil ist.

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