Anlässlich der heutigen Abstimmung des Europäischen Parlaments über die Richtlinie zur Reduzierung des Plastikabfalls durch das langfristige Verbot von Kunststofftragetaschen äußert sich der Brandenburgische Europaabgeordnete Dr. Christian Ehler (CDU).
Eine Reduzierung des Verbrauchs von Plastiktüten darf nicht einhergehen mit einer Gängelung und Bevormundung der EU-Bürger
Anlässlich der heutigen Abstimmung des Europäischen Parlaments über die Richtlinie zur Reduzierung des Plastikabfalls durch das langfristige Verbot von Kunststofftragetaschen äußert sich der Brandenburgische Europaabgeordnete Dr. Christian Ehler (CDU). „Der Verbrauch von Kunststofftragetaschen in der Europäischen Union ist übermäßig hoch und stellt damit ein ernstes und sichtbares Umweltproblem dar. Längst kann die Abfallwirtschaft die anfallenden Berge an Plastikabfall nicht mehr bearbeiten. Durch die enorme Abbaufestigkeit von selbst sehr dünnen Plastiktüten betrifft dieses Problem die zukünftigen Generationen in Europa und fordert entschiedenes Handeln. Eine Reduzierung des Plastikabfalls ist daher richtig und wichtig. Mit der heutigen Abstimmung haben wir einen entscheidenden Beitrag für einen besseren Umweltschutz in der EU geleistet!“
Das Europäische Parlament hat heute beschlossen, den Verbrauch von Kunststofftragetaschen in den Mitgliedstaaten zu reduzieren. Ziel der Richtlinie ist es, den Gesamtverbrauch um 80% innerhalb der nächsten fünf Jahre zu reduzieren und eine obligatorische Gebühr für leichte Plastiktüten einzuführen. Die Europäische Kommission schätzt, dass jährlich etwa 100 Millionen Plastiktüten in den Umlauf gebracht werden, von denen nur etwa 8 Millionen auf dem Müll landen.
EU-weit verbraucht jeder Bürger somit durchschnittlich 198 Plastiktüten pro Jahr, von denen ein Großteil Einweg-Plastiktüten sind. Tragetaschen aus leichtem Kunststoff werden meist nur einmalig verwendet, können aber mehrere hundert Jahre fortbestehen, wenn sie nicht industriell recycelt werden. Da diese Tüten oftmals nicht ordnungsgemäß der Abfallbewirtschaftung zugeführt werden, werden sie durch ihre Abbauresistenz zu einer Gefahr für Natur und insbesondere maritime Lebewesen.
„Das Ziel der Richtlinie ist ambitioniert, aber machbar. Andere Mitgliedstaaten haben gezeigt, dass die Einführung angemessener Gebühren auf leichte Plastiktüten zu einer erheblichen Reduzierung des Verbrauchs innerhalb kürzester Zeit geführt hat. Eine solche Maßnahme darf jedoch nicht mit einer Bevormundung und Gängelung der Verbraucher in der EU einhergehen. Den Vorstoß der Sozialdemokraten und Grünen, die Nutzung von Bio-Tüten gegenüber den normalen Tüten zu fördern, lehnen wir ab, zumal auch solche Tüten zu mehr als 50% aus erdölbasiertem Kunststoff bestehen. Stattdessen müssen angemessene Gebühren für Plastiktüten eingeführt und Informationskampagnen initiiert werden, die den vernünftigen Umgang mit Kunststoffen zeigen. Forderungen, wonach den Bürgern vorgeschrieben werden soll, wie oft sie eine Tüte zu benutzen haben, lehnen wir daher strikt ab. Die Bürger müssen über solche Dinge selbst entscheiden dürfen“, so Ehler abschließend.