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Dr. Christian Ehler MdEP begrüßt das heutige Abstimmungsergebnis zur Urheberrichtlinie und plädiert für einen fairen Ausgleich aller Interessen

„Wenn Autoren, Journalisten, Designer, Fotografen, Künstler, kurzum: all diejenigen, die unsere kulturelle Vielfalt in Europa mit Leben füllen und bereichern, von ihrer Arbeit nicht mehr leben können, weil Online-Plattformen, die von deren Kreativität wirtschaftlich profitieren, nicht bereit sind, die Urheber angemessen zu beteiligen, dann ist etwas ganz gehörig in Schieflage. Dem galt es entgegenzuwirken. Das haben wir jetzt getan“, kommentierte Dr. Christian Ehler MdEP (CDU/EVP) das Ergebnis der heutigen Abstimmung im JURI-Ausschuss.

Dabei sei das freie Internet ganz klar zu verteidigen. Allerdings gehe es hier nicht nur um die Schaffung digitaler Infrastrukturen, sondern auch um den Inhalt, der über diese Strukturen verbreitet werde.
Denn: „Inhalt wird von Kreativen geschaffen. Deren Zukunft dürfen wir nicht Google und Youtube überlassen. Sonst entscheiden demnächst ganz andere“, betonte Ehler, der sich als Vorsitzender der Intergroup „Cultural and Creative Industries“ im Europäischen Parlament für einen fairen und ausbalancierten Rechtsrahmen stark macht.
Denn wie Produzenten, Verleger und Rechteinhaber, so sollen auch Verbraucher, Konsumenten und Internetnutzer von der Vielfalt kreativer Inhalte on- und offline profitieren. Allerdings sei es hier auch dringend an der Zeit, die vielerorts grassierende „Umsonst-Mentalität“ kritisch zu hinterfragen. „Wenn Ihnen an irgendeiner Straßenecke in Europa Ihr Fahrrad gestohlen wird, dann empören Sie sich zu Recht. Dann jedoch im Falle von Texten, Kompositionen, etc. zu argumentieren, dass es sich in unserer heutigen digitalen Welt nun mal etwas anders verhält, ist völlig verquer. Denn es besteht kein Unterschied zwischen dem gestohlenen Fahrrad und dem geistigen Eigentum“, ist Ehler überzeugt. Mit 558 Mrd. Euro Umsatz und 8,5 Millionen Beschäftigten ist der Kreativsektor innerhalb der EU einer der wichtigsten Wirtschaftszweige.

Auch in Brandenburg stellt die Kreativität eine der führenden Branchen mit dem größten Wachstumspotential. Rund 27000 Beschäftigte in 12.000 Unternehmen setzen hier jedes Jahr etwa 1,4 Milliarden Euro um. Sie ist ein wichtiger Impulsgeber für die Wirtschaft und ein starker Motor für Innovationen. „Die Kultur- und Kreativwirtschaft hat“, so Ehler, „elementar mit der Zukunft Europas zu tun: Sie schützt die europäische Identität, ihre Kultur und ihre Werte. Als gemeinsame Sprache ist sie ein verbindendes Element und zeigt uns überdies immer wieder, dass ganz Europa unsere Heimat ist. Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist im Grunde der Herzschlag des europäischen Projekts.“