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Gestern haben die Briten über den Austritt oder den Verbleib in der Europäischen Union abgestimmt. Sie haben sich mehrheitlich für den Austritt entschieden. Dazu erklärte der Brandenburger Europaabgeordnete Dr. Christian Ehler (CDU): „Dies ist wahrlich ein herber Rückschlag für die Europäische Union, die damit ein politisches und wirtschaftliches Schwergewicht verliert.“

Dr. Christian Ehler (EVP/CDU): Brexit wird Realität – EU verliert politisches und wirtschaftliches Schwergewicht mit gravierenden Folgen für die Geschäftsbeziehungen des Landes Brandenburg

Gestern haben die Briten über den Austritt oder den Verbleib in der Europäischen Union abgestimmt. Sie haben sich mehrheitlich für den Austritt entschieden. Dazu erklärte der Brandenburger Europaabgeordnete Dr. Christian Ehler (CDU): „Dies ist wahrlich ein herber Rückschlag für die Europäische Union, die damit ein politisches und wirtschaftliches Schwergewicht verliert.“

„Es ist tragisch, dass dieses in der Welt hoch anerkannte europäische Projekt in einer Mischung aus oberflächlichen Sympathiebekundungen, vermeintlich kritischen Halbwahrheiten und von politischen Extremisten geschürten Ängsten in seinen Grundfesten erschüttert wird. Wir verdanken Europa den Frieden mit unseren Nachbarn, wirtschaftliche Prosperität und eine friedliche Zukunftsperspektive für die nächste Generation. Brandenburg hat im Übermaß die Vorteile der Europäischen Einigung erfahren, deshalb müssen wir einen Beitrag leisten, die vorhandenen Probleme zu lösen ohne die Europäische Idee aus dem Blick zu verlieren. Politik, Medien aber auch der einzelne Bürger tragen dafür ab dem heutigen Tage eine vielleicht noch größere Verantwortung. Seit gestern ist das Angebot der europäischen Populisten klar: Sie wollen das europäische Haus anzünden, nicht reparieren. Auch wirtschaftlich werden wir die Folgen dieser Entwicklung zu spüren bekommen. Institute rechnen mittelfristig mit einer geringeren Wirtschaftskraft und Verlusten zwischen minus 0,1 und minus 0,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Der Austritt wird insbesondere die Wirtschaft im Osten Deutschlands treffen, denn große Unternehmen in Westdeutschland sind eher abgesichert. Die vor allem in den Neuen Bundesländern ansässigen kleinen und mittelständischen Unternehmen können sich nicht so leicht gegen Wechselkursveränderungen absichern. Deutsche Exporteure könnten zwischen 2017 und 2019 bis zu sieben Milliarden Euro einbüßen“, machte Ehler deutlich.

„Auch für das Land Brandenburg ist mit gravierenden ökonomischen Konsequenzen zu rechnen: Im vergangenen Jahr exportierte Brandenburg Waren im Wert von einer halben Milliarde Euro auf die Insel. Fast für die gleiche Summe gingen britische Waren und Leistungen zurück in die Region. Großbritannien belegt Platz neun der Brandenburger Export-Partner. Vor allem elektronische Bauteile, Kfz-Teile und Kakaoerzeugnisse werden ins Vereinigte Königreich geliefert. Wie verknüpft die europäische Wirtschaft längst ist, zeigt ein Mittelständer wie die Finow Automotive GmbH in Eberswalde, die den Rahmen für die britische Automobilikone Landrover produziert. Der Austritt Großbritanniens aus der EU wird nun erheblich steigende Kosten für Brandenburger Exporteure nach sich ziehen. Insgesamt unterhalten etwa 300 märkische Firmen Geschäftsbeziehungen nach Großbritannien. 27 britische Unternehmen haben bislang hier investiert, darunter auch der Triebwerkshersteller Rolls-Royce in Ludwigsfelde. Ein Ausscheiden aus dem EU-Binnenmarkt wird nun auch den Außenhandel Großbritanniens mit der EU verteuern“, so Ehler abschließend.